Luftdruck – der Auslöser für Winde & Stürme

Meteorologen können Winde und Stürme mittlerweile präzise voraussagen. Doch wie entstehen Winde eigentlich? Was haben Windstürme mit dem Luftdruck zu tun? Und wie vermeiden Sie am besten allfällige Schäden durch Stürme?

Luftdruck

Tiefdruckgebiete & Hochdruckgebiete – eine Definition

Der Luftdruck ist ein Mass für den atmosphärischen Druck, also den Druck, den die Luft infolge der Schwerkraft auf eine Fläche ausübt. Auf der Erdoberfläche schwankt der Luftdruck in Abhängigkeit von der Wetterlage zwischen 970 und 1030 Hektopascal (hPa). Als Normalwert gilt 1013,25 hPa.

Gebiete mit niedrigem Luftdruck werden als Tiefdruckgebiete (oder Tiefs) bezeichnet. Solche mit hohem Luftdruck entsprechend als Hochdruckgebiete (oder Hochs).

Da sowohl lokale, regionale wie auch globale Vorgänge einen grossen Einfluss auf den Luftdruck haben, ändert sich die Lage von Hochdruck- und Tiefdruckgebieten ständig. So entstehen immer unterschiedliche Wetterlagen und Windrichtungen. Grundsätzlich strömen die Luftmassen jedoch immer von Gebieten hohen Luftdrucks in Bereiche mit niedrigem Luftdruck: Ein Wind weht immer vom Hoch ins Tief.

Tiefdruckgebiete sind meist mit schlechtem Wetter verbunden. Dies kommt davon, dass in einem Tief die Luft nach oben steigt, die erwärmte und feuchte Luftmasse kühlt sich ab, was wiederum zu Wolken und nicht selten zu Niederschlag führt.

Im Hochdruckgebiet dagegen fliesst die Luft nach unten ab. Dies führt zu Temperaturzunahme und Wolkenauflösung. Im Bereich von Hochdruckgebieten herrscht also meist schönes Wetter.

Winde als Ausgleich von Luftdruck- & Temperaturunterschieden

Winde sind eine gerichtete Luftbewegung in der Atmosphäre. Und da die Natur grundsätzlich angestrebt ist Unterschiede auszugleichen, geschieht dies auch beim Luftdruck: Die Luft vom höheren Luftdruck (Hochdruckgebiet) bewegt sich zum tieferen Luftdruck (Tiefdruckgebiet), und zwar so lange, bis der Luftdruck ausgeglichen ist. 

Prinzip des Seewindes

Dieser Prozess kann auf lokaler Stufe relativ einfach erklärt werden, am Beispiel des Seewinds:

  • Landmassen wärmen sich grundsätzlich schneller auf als Wasser. An einem heissen Sommertag erwärmt sich somit die Erdoberfläche schneller als ein See auf.
  • Da wärmere Luft leichter ist als kalte, steigen die Luftmassen über der Erdoberfläche auf, während sie auf der Wasseroberfläche absinken.
  • So entsteht über dem See ein lokales Hochdruckgebiet, während über dem Land ein Tiefdruckgebiet festzustellen ist.
  • Da Winde stets vom Hochdruckgebiet ins Tiefdruckgebiet wehen, kommt es an einem warmen Sommertag in der Regel zum sogenannten Seewind.

Diese Druck- und Temperaturunterschiede bestimmen auch Luftströmungen an Bergen (sogenannte Steig- und Fallwinde), Aufwinde oder die Entstehung von Föhn. Die oben aufgeführte Erklärung ist somit auch auf regionaler Ebene (z.B. Winde durch ganze Täler) wie auch auf globaler Ebene gültig.

Namensgebung von Luftdruckgebieten

Bedeutsame Tiefdruckgebiete und Hochdruckgebiete werden meistens mit weiblichen oder männlichen Vornamen benannt. Früher war es üblich, dass Tiefs stets männliche und Hochs stets weibliche Vornamen erhielten.

Seit dem Jahr 1998 gibt es eine kleine Änderung: Im deutschsprachigen Raum erhalten die Tiefdruckgebiete in geraden Jahren weibliche und Hochdruckgebiete männliche Vornamen. In ungeraden Jahren ist dies umgekehrt. Seit November 2002 kann sogar ein «Wetterpate» gegen Bezahlung eine Namenspatenschaft übernehmen und so den Namen des jeweiligen Tiefs oder Hochs bestimmen. 

Aeolus: Bessere Windprofile dank neuem Satellit?

Neue Erkenntnisse für die Wettervorhersagen im Bereich der Winde soll der neue europäische Satellit namens «Aeolus» bringen. Mit diesen neuen Windmessungen aus dem All erhoffen sich Meteorologen eine Verbesserung für die Wettervorhersagen der nächsten zwei bis vier Tagen. Das heutige Messsystem mit Wetterballonen, Schiffen und Flugzeugen zeigt nämlich Lücken: Sei es auf der Südhalbkugel, über den Weltmeeren oder den Tropen sind die Daten nur wenig vorhanden. Aeolus soll daher Windgeschwindigkeiten rund um den Globus aus 30 Kilometern Höhe bis zum Boden messen können. Der Start für «Aeolus» ist für den 21. August geplant. 

Mit Wetter-Alarm Unwetterwarnungen für Wind & Sturm erhalten

Die kostenlose App von Wetter-Alarm verschickt für starke Winde und zeitnahe Stürme Unwetterwarnungen per Push-Nachrichten. Der Warndienst unterscheidet dabei zwischen Windböen im Flachland und Windstürme in den nördlichen Alpentälern.

Die Schwellenwerte für das Flachland:

  •  Stufe Gelb: Starke Windböen mit Windstärke von 60 bis 75 km/h
  •  Stufe Orange: Sturmböen mit Windstärke von 75 bis 110 km/h
  • Stufe Rot: Orkanböen mit Windstärke mit mehr als 110 km/h

Die Schwellenwerte für die nördlichen Alpentäler:

  • Stufe Gelb: Starker Föhn mit Windstärken von 75 bis 90 km/h
  • Stufe Orange: Föhnsturm mit Windstärken von 90 bis 120 km/h
  • Stufe Rot: Heftiger Föhnsturm mit Windstärke mit mehr als 120 km/h

Verhalten Sie sich richtig vor und nach Windstürmen!

Um allfällige Schäden durch starke Winde zu minimieren, empfiehlt Wetter-Alarm folgende Massnahmen zu ergreifen:

Vor einem Windereignis:

  • Push-Nachrichten von Wetter-Alarm für Winde abonnieren
  • Lokales Wetter beobachten
  • Lose Gegenstände sichern, sei es um das Haus, auf dem Balkon oder im Garten (Blumentöpfe, Gartenmöbel, Fahrräder, etc.)
  • Fenster & Fensterläden schliessen
  • Sonnenstoren aus Stoff einziehen
  • Befestigungen am Haus prüfen (Antennen, Solaranlage, etc.)
  • Bringen Sie Tiere in Sicherheit
  • Fahrzeuge wenn möglich in eine Garage parkieren

Während einem Windereignis:

  • Nach Möglichkeiten während eines Sturms zu Hause bleiben
  • Vorsichtig fahren, Geschwindigkeit anpassen und Sicherheitsabstand erhöhen
  • Vorsicht vor fallenden Ästen! Waldwege und Baumalleen meiden
  • Vorsicht vor fallenden Gegenständen am Gebäude (Dachziegel, elektrische Leitungen, etc.)
  • Schäden an Gebäuden nicht während des Sturms reparieren
  • Windexponierte Lagen (Kuppen, Grate, Gipfel, etc.) meiden
  •  Ufergebiete von Seen meiden, auf Aktivitäten auf Gewässern verzichten
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