Was ist Bodenfrost?

Bodenfrost entsteht, wenn die Temperatur in Erdbodennähe beim Gefrierpunkt oder tiefer liegt. Dadurch kommt es in Gärten, in der Landwirtschaft zu Frostschäden – und durch Strassenglätte ist auch der Verkehr beeinträchtigt. Doch wie entsteht Bodenfrost eigentlich?

Bodenfrost im Frühling
Bodenfrost im Frühling

Bodenfrost – die Definition

Mit Bodenfrost bezeichnet man das Absinken der Temperatur in Erdbodennähe bis zum Gefrierpunkt oder tiefer. Die unmittelbar über der Erde liegende Luftschicht, bis zu 5 cm über dem Erdboden, hat somit eine Temperatur von 0 Grad Celsius oder tiefer. Bodenfrost steht umgangssprachlich auch verallgemeinernd für gefrorenen Boden: Das Porenwasser im Boden gefriert und vergrössert sein Volumen, was wiederum zu Schäden an Pflanzen führen kann.

Wie entsteht Bodenfrost?

Frost in Bodennähe entsteht durch eine starke Abkühlung der bodennahen Luftschichten, meistens in der Nacht. Insbesondere bei sogenannten Strahlungsnächten kann dies vorkommen, da in solchen Nächten keine Wolken die Luft vor grösserer Abkühlung schützen können. So ist oft im Frühling und Herbst bei kalten und klaren Nächten der Boden ungeschützt – der Frost hat so ein leichtes Spiel.

Wichtig ist zu wissen, dass Frost in Bodennähe nicht mit Luftfrost einhergehen muss. Bodenfrost ist somit kein Kriterium für Frosttage. So kann die Lufttemperatur – die in der Regel zwei Meter über dem Erdboden gemessen wird – in den frühen Morgenstunden +4 Grad Celsius anzeigen, und an den Pflanzen am Boden hat es dennoch Frostschäden. Wie hoch der Unterschied zwischen den nächtlichen Tiefsttemperaturen und dem Temperaturminimum in Bodennähe sein kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei wenig Wind kann sich in Bodennähe beispielsweise gut Kaltluft ansammeln, da diese schwerer als warme Luft ist. Ein entsprechend kalter Untergrund durch die Bodenbeschaffenheit und eine geringe Luftfeuchtigkeit verstärken dieses Phänomen. Ist es dagegen wolkenreich, die Luftfeuchtigkeit eher hoch und weht der Wind stark, muss man auch bei Temperaturen um 1 Grad meist nicht mit Bodenfrost rechnen.

Gefahren von Bodenfrost und Strassenglätte

Bei frostigen Temperaturen in Bodennähe können empfindliche Pflanzen erhebliche Schäden erleiden. Dies kann auf dem Balkon, im heimischen Garten oder in der Landwirtschaft zu grossen Frostschäden an der Vegetation führen. Doch Frost in Erdbodennähe kann auch zur ersten Strassenglätte und somit zu möglichen Gefahr im Strassenverkehr führen.

Pflanzen vor Bodenfrost schützen

Mit folgenden einfachen Massnahmen können Sie empfindliche Pflanzen vor Bodenfrost schützen:

  • Die Erde mit einem Rechen gut lockern, damit das Porenwasser bei allfälligem Gefrieren Platz für sein neues Volumen hat.
  • Kübelpflanzen sollten vor dem ersten Frost vom Garten in einen hellen Innenraum gestellt werden mit 3 bis max. 11° Celsius.
  • Topfpflanzen, die im Winter draussen bleiben, sollten auf kleine Hölzer gestellt werden. Dies verhindert eine Spannung zwischen Topf und gefrorenem Wasser / Schnee.
  • Die winterfesten Töpfe können mit Wintervlies eingewickelt werden. Dieser Mantel schützt das Gewächs vor Kälte, Frost und Wintersonne.
  • Pflanzen brauchen auch im Winter die nötige Fürsorge: An frostfreien Tagen regelmässig Wasser geben, auf Krankheiten und Schädlinge kontrollieren sowie die Pflanzen vor Bise schützen.

Warnungen vor Bodenfrost mit Wetter-Alarm erhalten

Frostwarnungen für Bodenfrost werden ausschliesslich für das Flachland verschickt, ausschliesslich während der Vegetationspersiode zwischen Frühling und Herbst. Im Winterhalbjahr ist Bodenfrost üblich. 

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