Ein warmer Frühling im Corona-Jahr 2020

Der Frühling 2020 war der drittwärmste Frühling seit Messbeginn, mit wenig Niederschlag und einer anhaltenden Trockenperiode ab Mitte März. Ein kurzer Rückblick auf den Corona Frühling.

Berghütte im Frühling 2020

Sonniger Frühling mit wenig Niederschlag

Nach dem mildesten Winter gab es in der Schweiz den drittwärmsten Frühling seit Messbeginn:

Im landesweiten Mittel stiegen dieses Jahr die Frühlingstemperaturwerte auf 6,2° C – dieser Durchschnittswert führt dazu, dass der Frühling 2020 der drittwärmste Frühling seit Messbeginn war. In der Geschichte der Schweizer Meteorologie gab es bisher nur fünf Fälle von durchschnittlichen Frühlingstemperaturen von 6° C oder mehr – alle diese fünf Fälle wurden nach dem Jahr 2000 aufgezeichnet.

Als kurzer Vergleich: Vor den 1980er Jahren galt eine Durchschnittstemperatur von 5°C bereits als extrem warm. Doch im Durchschnitt der letzten 30 Jahre lag die landesweiten Frühlingstemperatur bei über 5° C; der frühere Extremwert ist heute zur Norm geworden. Das Extreme wird zum Durchschnitt – dies kann durchaus als Signal der Klimaänderung in der Schweiz betrachtet werden.

Im Corona-Frühling 2020 gab es viel Sonnenschein und nur wenig Niederschlag zu verzeichnen. Nur 60 bis 70 % der normalen Regenmenge wurde gemessen (im Vergleich zur Norm 1981 – 2010). Doch dabei gab es regionale grosse Unterschiede: In Lugano wurde etwa die normale Niederschlagsmenge festgestellt; in Locarno-Monti jedoch nur 65 % der Norm. Auch im Wallis gab es lokale Differenzen: Während es in Sion leicht überdurchschnittlich geregnet hat, fiel in Grächen nur 63 % an der üblichen Regenmenge.

Der fehlende Niederschlag führte zu einer anhaltenden Trockenperiode und zu Waldbrandgefahr von Mitte März bis gegen Ende April. Insbesondere die Kantone Graubünden, St.Gallen und Tessin warnten früh mittels Feuerverbot vor grosser Brandgefahr. Zeitweise waren aber auch grosse Teile der Schweiz davon betroffen.

Regenbogen bei Niederschlag & gleichzeitigem Sonnenschein

Wenn Niederschlag bei gleichzeitigem Sonnenschein fällt, dann sind meist Regenbögen nicht weit. Ein solch farbiges Schauspiel gab es beispielsweise am 23. Mai an verschiedenen Punkten zu beobachten – und wurde von Webcams in der Wetter-Alarm App aufgenommen.

Webcam-Aufnahme vom Bantiger mit Regenbogen
Webcam Bantiger, 23. Mai 2020
Webcam-Aufnahme La Tour de Peilz
Wecam La Tour-de-Peilz, 23. Mai 2020

Regional extreme Sonnenscheindauer

Der Frühling 2020 war nicht nur warm, sondern auch sehr sonnig: Mit 718 Sonnenstunden gab es in Basel den zweithöchsten Wert seit Messbeginn 1886. Auch in den Städten Zürich (727 Sonnenstunden) und Bern (745 Sonnenstunden) war es diesen Frühling überdurchschnittlich sonnig.

Die Kombination von sonnigem Wetter und sauberen, partikelfreien Luftmassen führte zu perfekter Fernsicht auf die verschiedenen Bergketten der Alpen.

Webcam-Aufnahme vom Brienzer Rothorn
Webcam Brienzer Rothorn, 14. April 2020
Webcam-Aufnahme vom Glacier 3000
Webcam Glacier 3000, 16. März 2020
  • Bildmaterial:
  • Wetter-Alarm

 

Quellen zu den statistischen Zahlen: Klimabulletin von MeteoSchweiz