Wetterrückblick: Die Hitzewelle im Sommer 2018

Ein Sommer unter einem Motto: Die Schweiz schwitzt. Begriffe wie Tropennacht, Hitzerekord oder Feuerverbot prägen diesen Sommer. Und der Sommer 2018 war der dritwärmste seit Messbeginn im Jahr 1864. Ab wann wird von einer Tropennacht gesprochen? Wo wurden Hitzerekorde aufgestellt? Der Vergleich zwischen 2003 und 2018, sowie Tipps gegen Hitze.

Sommer 2018: Hitzewelle in der Schweiz

Hitzerekorde

Stand 05.08.2018 liegt der diesjährige Hitzerekord mit 36.2°C in Sion/VS, knapp gefolgt von Cevio/TI mit 35.8°C.
Für die Messstation in Sion ist dieser Wert allerdings kein neuer Rekord. Dieser wurde am 17.07.2015 aufgestellt mit einem Höchstand von 37.8°C.
Jedoch wurde in der Aare ein neuer Hitzerekord aufgestellt. Am 06.08.2018 wurde mit 23.8°C eine neue Rekordtemperatur in Bern Schönau gemessen. Somit wurde der Rekord aus dem Sommer 2003 gebrochen.

 

Die Bezeichnungen der verschiedenen Temperaturphasen

  • Wüstentag: Wenn die Tageshöchsttemperatur auf 35°C oder höher steigt, spricht man von einem Wüstentag.
  • Hitzetag: Auch Tropentag genannt, ist die Bezeichnung von Tagen, welche die Tagestemperatur von 30°C bis 35°C erreichen.
  • Sommertag: Sollte die Tageshöchsttemperatur zwischen 25°C und 30°C liegen, wird von einem Sommertag gesprochen.
  • Tropennacht: Wenn die Temperatur zwischen 18:00 Uhr und 06:00 Uhr nicht unter 20°C fällt, wird von einer Tropennacht gesprochen. Pro Jahr gibt es nur einzelne richtige Tropennächte. So auch in diesem Sommer, wo die Anzahl der Tropennächte bisher im einstelligen Bereich blieb.

Tropennächte Hot-Spots

Messstation Langjähriger Durchschnitt(Tropennächte pro Jahr) Bemerkungen
Lugano/TI 17 Direkt am See, durch Bäume abgeschwächte Abkühlung
Magadino/TI 4 Ebene
Vaduz/FL 3 Mit Föhn oder Bergwind
Lägern/AG 3 Hügel, knapp 900 m
St. Gallen 2 Hanglage auf knapp 800 m
Basel-Binningen 2 Etwas über Basel
Wädenswil/ZH 1 Hanglage
Zürich-Fluntern/ZH 1 Hanglage
Payerne/FR 1, ca. jedes 5. Jahr Ebene
Napf/BE 1, ca. jedes 5. Jahr Berg, rund 1400 m
Zürich-Kloten 0 Ebene
Wynau/BE 0 Ebene
Quelle: SRFMeteo

Die beiden Sommer 2003 & 2018 im Vergleich

Bei vielen Leuten weckt der diesjährige Sommer Erinnerungen an den Rekordsommer vor 15 Jahren. Was bereits bekannt ist, zwischen April und Juli 2018 wurde so wenig Niederschlag registriert wie seit fast 100 Jahren nicht mehr.

Der Sommer 2018 ist der drittwärmste Sommer seit Messbeginn im Jahr 1864. Heisser waren bisher nur der Sommer 2015 sowie der legendäre Sommer 2003. Im landesweit gemessenen Mittel stieg die Sommertemperatur in diesem Jahr um 2 Grad über die Norm. Weitere Informationen erhalten Sie im Klimabulletin Sommer 2018.

Längste Hitzephasen seit 1980

Ort Länge der Hitzeperiode
Basel 12 Tage (2.8. bis 13.8.2003)
Bern 11 Tage (3.8. bis 13.8.2003)
Chur/GR 11 Tage (3.8. bis 13.8.2003)
Luzern 11 Tage (3.8. bis 13.8.2003)
Schaffhausen 12 Tage (2.8. bis 13.8.2003)
Zürich Flughafen 11 Tage (3.8. bis 13.8.2003)
Locarno/TI 14 Tage (1.8. bis 14.8.2003)
Magadino/TI 14 Tage (1.8. bis 14.8.2003)
Quelle: SRFMeteo

Sonnen-Überschuss in der ganzen Schweiz

In der ganzen Schweiz war die Sonne im August mehr zu sehen als gewohnt. Nur im Graubünden gab es im Vergleich zu anderen Jahren weniger Sonnenstunden. Bei den meisten anderen Ortschaften betrug der Sonnen Überschuss 10 bis 25 Prozent. Spitzenreiter bei der Anzahl an Sonnenstunden ist das Tessin. An erster Stelle liegt Lugano mit 285 Stunden, dicht gefolgt von Magadino welches 282 Stunden hatte.

Generell zu trocken, jedoch teilweise zu nass

Die Hauptthemen in diesem Sommer waren Trockenheit und Feuerverbote. Jedoch ging es in einigen Gemeinden im August feuchter zu und her als sonst. Ganze 25 Prozent mehr Niederschlag als sonst im August gab es beispielsweise in Amriswil.
Auch im Rhonetal, Tessin und im Südgraubünden gab es mehr Niederschlag als gewohnt. Jedoch konnte selbst dieser die Allgemeine Trockenheit nicht beseitigen. Grund für diese überdurchschnittlichen Niederschlagswerte sind heftige Gewitter welche sich entluden.

Tipps gegen Hitze - so schützen Sie sich

  • Lüften nur am frühen Morgen und späten Abend. So bleibt die Tageswärme draussen. Schlafen Sie nachts, wenn möglich bei offenem Fenster. Zum Schutz vor Mücken helfen Mückengitter.
  • Fensterläden oder Jalousien tagsüber schliessen. So kann das Licht die Scheibe nicht passieren und es wird weniger Wärme erzeugt.
  • Elektronikgeräte ausschalten, denn diese produzieren Wärme.
  • Feuchte Tücher aufhängen (nicht tropfnasse), der Trocknungsvorgang entzieht der Luft Wärme und kühlt sie ab.
  • Leichte Kleidung. Luftige und Kleider aus Leinen helfen gegen die Hitze
  • Viel trinken und Kopfbedeckung tragen.
  • Leicht Essen. Denn schweres Essen belastet den Kreislauf im Sommer zusätzlich.
  • Meiden der Mittagshitze

Mehr Informationen dazu finden Sie auf hausinfo.ch

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