Was sind Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiete?

Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiete kommen häufig im Zusammenhang mit dem Wetter zur Sprache. Doch was ist eigentlich ein Tiefdruckgebiet? Und wie entstehen Hochdruckgebiete? Dieser Artikel liefert eine einfache Erklärung.

Sturm zieht über einem Feld auf

 

Die Wechselwirkung von Hoch- und Tiefdruckgebieten beeinflusst das Wetter und das Klima grundlegend. Gebiete mit hohem Luftdruck werden als Hochdruckgebiete (oder Hochs) und Gebiete mit tiefem Luftdruck entsprechend als Tiefdruckgebiete (oder Tiefs) bezeichnet. 

Hochdrucklage: Hochdruckgebiet einfach erklärt

Hochs entstehen in Gebieten, in die kalte Luft hineinströmt. Die kalte Luft sinkt ab und wird durch den nach unten zunehmenden Luftdruck komprimiert. Um die sich dadurch verringernde Luftmasse zu ersetzen, strömt weitere Luft aus höheren Luftschichten in das Hochdruckgebiet hinein. Die absinkende Luft wird bei diesem Vorgang trockener, wodurch weniger Feuchtigkeit für die Kondensation zur Verfügung steht. Aufgrund dessen können sich kaum Wolken bilden, folglich bringen Hochdruckgebiete schönes Wetter.

Das Azorenhoch

Die Azoren sind eine portugiesische Inselgruppe im Atlantik, in deren Nähe sich ein grosses, beständiges Hochdruckgebiet befindet. Dieses Hochdruckgebiet hat grossen Einfluss auf die Wetterlage in Europa. Es kann sich bis nach West- und Mitteleuropa ausdehnen, Ableger bilden und zu Hitzewellen führen.

Wolken über dem atlantischen Ozean
Das Wetter bei uns in Europa entsteht zu einem Grossteil über dem atlantischen Ozean.

Tiefdrucklage: Tiefdruckgebiet einfach erklärt

Tiefs entstehen in Gebieten, in denen eine grosse Menge warme Luft aufsteigt, sich ausdehnt und aus der Luftsäule entweicht, während in bodennahen Luftschichten nur wenig Luft nachfliesst. Die aufsteigende Luft kühlt sich dabei ab und es bilden sich Wolken. Tiefdruckgebiete bringen deshalb in der Regel schlechtes Wetter mit sich.  

Das Islandtief

Das Gegenstück zum Azorenhoch ist das sogenannte Islandtief. Das rund um Island liegende Tiefdruckgebiet bildet sich ständig neu, durch die tropisch-warme Luft, die sich in Richtung Nordpol bewegt. Die beiden Drucksysteme Azorenhoch und Islandtief verlagern sich in unregelmässigen Abständen nach Norden oder nach Süden und verändern dadurch die Wetterlage in Europa.

So erhalten Luftdruckgebiete ihre Namen

Hoch- und Tiefdruckgebiete werden jeweils mit männlichen oder weiblichen Vornamen gekennzeichnet. Getauft werden sie an der Freien Universität Berlin. Früher erhielten Hochdruckgebiete jeweils männliche und Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen. Um zu verhindern, dass schlechtes Wetter immer mit weiblichen Vornamen in Verbindung gebracht wird und gutes Wetter mit männlichen Vornamen, wird seit 1998 abgewechselt: In ungeraden Jahren sind Hochs weiblich und Tiefs männlich, in geraden Jahren ist es umgekehrt. Zudem startet jedes Jahr mit dem Buchstaben «A», danach geht es alphabetisch weiter.

Seit 2002 können Namen für Hoch- oder Tiefdruckgebiete sogar gekauft werden. Für rund 200 Euro kann der Name eines Tiefdruckgebiets bestimmt werden, Hochdruckgebiete sind etwas teurer mit einem Preis von ca. 300 Euro. Das Geld kommt dabei der Klima- und Wetterbeobachtung der Freien Universität Berlin zugute. 

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  • Wetter-Alarm
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