Luftdruck: Der Atmosphärendruck einfach erklärt

Der Luftdruck ist ein Mass für den atmosphärischen Druck, also den Druck, den die Luft infolge der Schwerkraft auf eine Fläche ausübt. Wie der Luftdruck gemessen wird, welchen Einfluss er auf das Wetter hat und wie er sich in Ihrem Alltag bemerkbar macht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Dunkle Wolken über einem Feld

Wie wird Luftdruck gemessen?

Der Luftdruck wird in Hektopascal (hPa) gemessen. Er gibt das Gewicht der Luftsäule an, die von der Erdoberfläche bis zur oberen Grenze der Atmosphäre reicht. Der Luftdruck wird daher auch als Atmosphärendruck bezeichnet. An einem Ort, an dem ein Luftdruck von 1'000 hPa herrscht, ist die Luft über einer Fläche von einem Quadratmeter ungefähr zehn Tonnen schwer. Als Normalwert für den Luftdruck gilt 1'013.25 hPa.

Der Luftdruck ist von der Höhe abhängig. Mit steigender Höhe nimmt der Luftdruck ab, da der Abstand zwischen der Erdoberfläche und der Obergrenze der Atmosphäre kleiner wird. Folglich wird auch die darüberliegende Luftsäule kürzer und leichter. Der Druck nimmt allerdings nicht linear mit der Höhe ab, da sich bei steigender Höhe auch die Luftdichte verringert. Das liegt daran, dass Luft komprimierbar ist. Bei hohem Druck, also in Bodennähe, ist die Luft stark zusammengepresst und verfügt über eine hohe Dichte. In der Höhe wird die Luft dünner und ihre Dichte nimmt ab. Beim Vergleichen von verschiedenen Luftdruckwerten muss daher der Einfluss der Höhe ausgeklammert werden.

Zur Messung des Luftdrucks werden Barometer eingesetzt. Barometer gibt es in verschiedenen Ausführungen und unterschiedlichen Funktionsprinzipien. Klassische Beispiele sind das Quecksilberbarometer oder das Dosenbarometer. Heutzutage werden vor allem auch digitale Barometer eingesetzt, beispielsweise in Wetterstationen, aber auch in der Luft- und Schifffahrt.

Luftdruck Barometer
Zur Messung des Luftdrucks werden Barometer eingesetzt

Hoher und niedriger Luftdruck

Ab wann man von besonders hohem oder niedrigem Luftdruck spricht, kann grundsätzlich nicht in absoluten Zahlen ausgedrückt werden. Relevant ist die relative Druckverteilung in einem grösseren Gebiet. Der Bereich mit dem höchsten Luftdruck wird als Hochdruckgebiet (oder Hoch) bezeichnet. Gebiete mit niedrigem Luftdruck werden als Tiefdruckgebiete (oder Tiefs) bezeichnet. Der durchschnittliche Luftdruck in der Schweiz liegt bei ca. 1'018 hPa. Typische Werte für Hochdruckgebiete in der Schweiz sind im Winter um 1'034 hPa, im Sommer schon um 1'023 hPa. Von einem tiefen Luftdruck spricht man in der Regel ab Werten unter 1'010 hPa. Der höchste Luftdruck, der in der Schweiz je gemessen wurde, lag bei 1'048 hPa. Weltweit liegt der Rekord des höchsten Luftdrucks bei 1'084.8 hPa. Der globale Tiefstwert des Luftdrucks lag bei ungefähr 870 hPa.

Einfluss von Luftdruck auf das Wetter

Der Luftdruck hat einen bedeutenden Einfluss auf das Wetter. Ein hoher Luftdruck weist auf gutes Wetter hin, während tiefer Luftdruck in der Regel eine Änderung des Wetters signalisiert, oft in Form von Regen oder Schnee. So ist es bei hohem Luftdruck meistens sonnig, bei tiefem Luftdruck eher bewölkt. Auch der Wind ist vom Luftdruck abhängig. Die Druckunterschiede in der Atmosphäre definieren, in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit der Wind weht. Somit ist der Luftdruck ein zentraler Indikator für Wettervorhersagen.

Kann man den Luftdruck spüren?

Gerade in extremen Situationen kann sich der Luftdruck durchaus auf die Gesundheit auswirken. Beispiele für solche «Extremsituationen» sind unter anderem das Bergsteigen oder auch das Fliegen. Beim Aufstieg in grosser Höhe nimmt der Luftdruck sehr schnell ab, was zu körperlichen Symptomen führen kann. Bekannt sind beispielsweise Druckausgleichsprobleme, die zu Ohrenschmerzen und Schwindel führen können. Ein weiterer Faktor, welcher Symptome wie Schwindel, Müdigkeit oder Kopfschmerzen in höheren Höhenlagen verstärkt, ist die Abnahme des Sauerstoffgehalts in der Luft. Aber auch ein hoher Luftdruck kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen führen, da sich dadurch das Gewebe und Flüssigkeiten im Körper zusammenziehen können. Zu beachten ist, dass die Auswirkung des Luftdrucks von Person zu Person unterschiedlich ist. Einige Menschen reagieren empfindlicher darauf, insbesondere wenn bereits gewisse gesundheitliche Beschwerden vorliegen. Für andere ist der Luftdruck und dessen Veränderungen hingegen kaum spürbar.

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