Lawinenarten im Überblick

Welche Lawinenarten gibt es?

Lawinen werden durch verschiedene Merkmale unterschieden, wie etwa durch das punktförmige oder linienförmige Anbrechen des Anrisses. Die Form der Bewegung. Der Schnee kann nass oder trocken sein - vom Untergrund als auch von den unterschiedlichen Schichten innerhalb einer Schneedecke abgleiten. Schneelawinen können sich auch mit Luft mischen, wenn sie grosse Fallhöhen zurücklegen. Welche Lawinenart sich entwickelt, ist vor allem von der Schnee- und Geländebeschaffenheit sowie vom Wetter abhängig.

So breit das Spektrum an Lawinenauslösern ist, so zahlreich sind auch die verschiedenen Lawinenarten. Lawinen werden in fünf Typen eingeteilt:

Wenn die Schneedecke wie ein Brett kompakt abrutscht, spricht man von Schneebrettlawinen. Sie haben einen Linienförmigen Anriss. Dabei löst sich das Schneebrett im gut verfestigten Schnee und gleitet meist auf einer darunter liegenden Schneeschicht hangabwärts herab. Es ist die typische Schneesportlawine und wird oft von Skifahrerinnen und Skifahrern ausgelöst. Die «Skifahrlawine» ist 70 m breit und 200 m lang, mit einer Anrissmächtigkeit von 50 cm. Dabei kann sie eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreichen.

Staublawinen entstehen meistens aus Schneebrettlawinen. Dabei vermischt sich der Schnee bei grosser Fallhöhe und genügend Schneemenge mit Luft. Hierbei wird der Schnee aufgewirbelt und zu Pulver zerstäubt. Dadurch entsteht eine Staubwolke. Besonders schnell an Fahrt beginnt die Staublawine an Felsabbrüchen aufzunehmen. Je nachdem wie gross die Fallhöhe ist, wird die Geschwindigkeit und die Staubentwicklung grösser. Sie können eine Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h erreichen.

Eine Lockerschneelawine ist eine Art von Lawine, bei der die Schicht aus lockerem, trockenem Schnee abrutscht und den Hang hinuntergleitet. Diese Art der Lawinen sind häufig im Sommer zu beobachten, wenn Bergsteiger*innen abstürzen oder im steilen Gelände mitgerissen werden. Dabei beginnen Lockerschneelawinen an einem Punkt, wo der abrutschende Schnee immer mehr Schnee mitreisst. Dadurch entsteht ein birnenförmiger Lawinenkegel. Lockerer Neuschnee ist eine Voraussetzung für eine solche Lawine, die sich von der meistvereisten Altschneedecke ablöst.

Eine Nassschneelawine ist eine Art von Lawine, bei der die Schicht aus feuchtem, schwerem Schnee abrutscht und den Hang hinuntergleitet. Diese Art von Lawine wird normalerweise durch Änderungen in den Wetterbedingungen ausgelöst, wie z.B. steigende Temperaturen oder Regen, die den Schnee schwerer und instabil machen. Sobald Regen fällt, sammelt die Schneedecke Wasser auf. Dadurch wird die Bindung an den Schichtgrenzen deutlich geschwächt. Da die verschiedenen Schichten eine unterschiedliche Bindekraft haben, macht es die Schneeauflage instabil. Die Schneedecke wird durchfeuchtet und somit kann sich diese von der Grenzschicht ablösen.

Von einer Gleitschneelawine spricht man, wenn alter, fester Schnee abrutscht und den Hang hinuntergleitet. Diese Art von Lawine kann durch eine kleine Bewegung oder Erschütterung ausgelöst werden und kann schnell und weit reichen. Wie bei der Schneebrettlawine, haben auch Gleitschneelawinen einen Linienförmigen Anriss. Dabei rutsch nicht nur ein einzelnes Schneebrett ab, sondern die gesamte Schneedecke. Es setzt jedoch einen glatten Untergrund voraus. Gleitschneelawinen lösen sich dann, wenn der Boden feucht ist und die Reibung abnimmt. In der Regel sind die Auslöser natürlich und können demensprechend spontan ausgelöst werden. An der Abrutschstelle lässt dabei eine Gleitschneelawine nicht selten einen kompletten schneelosen Hang zurück.

Lawinenprävention & Empfehlungen

Einige Maßnahmen zur Prävention von Lawinen sind:

Informieren: Über Lawinengefahren, Wetterbedingungen und den Zustand des Geländes informieren.
Planung: Überlegung von sicheren Routen und alternativen Plänen.
DAV-Snowcard: Die DAV SnowCard ist ein Hilfsmittel für einen schnellen und einfachen Risiko-Check zur Lawinengefahr. Sie hilft lawinenbezogene Informationen bei der Tourenplanung und im Gelände zu strukturieren.
White Risk-App: Sie informiert mit dem Lawinenbulletin und Schnee- und Wetterdaten über die aktuelle Schnee- und Lawinensituation in der Schweiz. Zudem bietet die App nützliches Hintergrundwissen zur Beurteilung der Lawinengefahr.
Zonen mit Fischmäulern meiden.
Gesamtes Einzugsgebiet beurteilen.
Im Frühjahr bei tageszeitlicher Erwärmung früh zurück sein.
Gegenseitige Verschüttungs-, Mitreissgefahr und mögliche Dimensionen beachten.